Die Heso hat Euch beide all die Jahre mit folgender Frage herausgefordert: „Wie präsentieren wir Biobäuerinnen und Biobauern uns an der 10-tägigen Messe um viele KonsumentInnen auf uns aufmerksam zu machen?“ Ihr habt diese Aufgabe jeweils sehr attraktiv und mit viel Kreativität umge-setzt.
Für diese grossartige Leistung danken wir Euch beiden ganz herzlich.
Ausstellungsthemen finden, Ideen entwickeln, recherchieren, an alle Sinne denken. Emotional, überraschend, originell und anders als gewohnt ein Thema angehen, das war Eure Stärke. Der Blick in den Schanzengraben war jedes Jahr eine Augenweide. Mit Herz, Kopf und Hand habt Ihr Euch lustvoll ans Werk gemacht. Die Ansprüche an Euch, an die Dekoration und die intelligente Umsetzung des gewählten Themas habt Ihr Jahr für Jahr höher geschraubt. Der Auftritt der Biobauern im Schanzengraben war immer ein reizvoller Kontrapunkt zum ganzen Heso-Kommerz-Rummel.
1999 hat Eva die Sonderschau der Solothurner Biobauern mitgestaltet. Fortan war sie für die Dekoration zuständig. Bis 2005 waren der Streichelzoo und das Beizli die Hauptpfeiler des Bio-Auftritts, schon bald kam ein Märlizelt dazu. 2005 wurde die Ausstellung erstmals unter ein Thema gestellt. Eine mobile Schaukäserei lockte viele Interessierte an, so auch Rosmarie. Rosmarie war begeistert vom Engagement der Biobauern und regte an, dass man doch einen Wettbewerb machen könnte. Eva engagierte Rosmarie für s’Ausstellungs- und Dekoteam. Im Team erarbeiteten die beiden Jahr für Jahr die Ausstellung. Evas Aufgaben waren die Grundideen aushecken, Beziehungen für die Organisation des Materials spielen lassen, am PC den Inhalt und das Layout unzähliger Forex-Platten, Wandbehänge und Poster erarbeiten, die technischen Ausführungen vor Ort leiten. Später kümmerte sich Eva auch um die Heso-Homepage. Rosmarie hingegen liebte die „Recherche im Feld“. Sie besuchte viele Höfe und portraitierte die Bäuerinnen und Bauern, sie kümmerte sich um die Pressearbeit und hat unzählige Artikel und Pressemitteilungen verfasst. Während der Heso bewirtschaftete Rosmarie die Pinwand im Biobeizli mit den aktuellsten Bio-Artikeln. Und dann war da noch der Wettbewerb, Rosmaries Kind.
Grundsätzlich waren die beiden ja nur so lange dabei (Eva 18 Jahre, Rosmarie 10 Jahre), weil die Unterstützung der anderen OK-Kollegen vom Bau, vom Beizli und vom Streichelzoo so gut geklappt hat. Beide erinnern sich gerne an verschiedene Highlights. Da wurden zum Thema „Kartoffeln“ Alpakas medienwirksam über die Wengibrücke aufs Ausstellungsgelände geführt. Wasserbüffel, Rinder, und auch Kamele waren echte Hingucker im Schanzengraben. Passend zu den Ausstellungsthemen wurden riesige Hühner oder Maulwürfe aus Pappmaché hergestellt. Mehr als einmal konnte man durch eine Erdhöhle spazieren. Ein Getreidefeld mit Traktor und Striegel im Schanzengraben? Kein Problem. Die Gerstensetzlinge wurden in Töpfchen angezogen und gesetzt. Eine Wildhecke oder ein Stadtgarten? Auch dies wurde durch Eva und Rosmarie hingezaubert. Oft war viel Hintergrunds Arbeit den Sommer hindurch gefragt, um ein Thema mit fundiertem Wissen und konzentrierten Aussagen darzustellen, wir denken dabei z.B. an das Thema „Bienen – Wildbienen“.
2014 hat sich Rosmarie aus dem Ausstellungsteam zurückgezogen. Eva hat mich für die Mitarbeit angefragt. Nach zwei Ausstellungen kann ich deshalb aus eigener Erfahrung sagen, was die beiden über so lange Zeit geleistet haben. Es waren einige Stunden…
Was hat die beiden Frauen all die Jahre angetrieben? Ich denke, es war die Freude daran, ein Projekt zu verfolgen, etwas Interessantem auf den Grund zu gehen, die Neugierde, der Spass an der Umsetzung und das beschwingte Gefühl, wenn zu Messebeginn alles steht und ab und zu ein Kompliment ankommt.
Jedes Kompliment steht für eine Blume. Über 18 Jahre kommen einige Blumen zusammen. Wir arrangieren sie liebevoll und verabschieden Euch ganz herzlich mit einem riesigen bunten Blumenstrauss.
Im Namen des Vorstandes Bio NWCH
Marianne Jaggi