Danke, Herbert!

Während 20 Jahren hast Du als OK-Chef an der jeweils 10-tägigen Herbstmesse in Solothurn grosse Öffentlichkeitsarbeit für den Biolandbau geleistet. Die Biobauern gehören verlässlich zum Programm der grossen Messe und vielen Besuchern ist das Biobeizli, der Streichelzoo, die grosse Knospe an der Schanzenmauer bekannt.

Du betonst, dass Du dieses Engagement nicht alleine leisten konntest. Dass Du aber der Motor warst, ist nicht abzustreiten. Drei sich ablösende Messe-OK’s hast Du während den 20 Jahren kennen gelernt. Du hast Dich für den Platz im Schanzengraben, für die Ausstellungsideen, für die Werbung mit der Knospe und für die Finanzen eingesetzt und so jedes Jahr eine tolle Plattform für die Biobäuerinnen und Biobauern geschaffen.

Du schätzt es sehr, dass ein junges Team unter der Leitung von Niklaus Müller den Heso-Auftritt weiterführt. Junge Leute, neue Ideen. Ein frischer Wind wird ab diesem Jahr durch den Solothurner Schanzengraben wehen. Die jungen Leute können auf solide Grundlagen aufbauen und das Wissen „der Alten“ anzapfen, wenn sie wollen 😉

Apropos frischer Wind: Herbert, Du hast uns an der GV aus den 20 Jahren Einiges erzählt. Wir haben erfahren, welcher Wind Dich und Deine KollegInnen an die Heso geblasen hat. Gerne fasse ich die Biobauern-Heso-Geschichte aus Deiner Sicht zusammen.

„Für mich geht eine spannende Zeit zu Ende. Während dieser 20 Jahre war ich auf ein verlässliches OK-Team und viele Helfer angewiesen. Familie Riggenbach war für mich der wichtigste Partner. Ohne Martin und seine Familie, die in Solothurn selber wohnen und bauern, wäre dieses Unterfangen wohl nicht möglich gewesen.

Es war eine Initiative der Solothurner Biobauern, im Jahr 1996 einen Schritt in die Öffentlichkeit zu tun. Martin (Präsident) und ich haben bei der Heso um einen Standplatz angefragt. Zusammen mit Bolligers haben wir Süssmost gepresst und den Besuchern den Most zusammen mit der Bio-Werbung „eingeflösst“. Mit einem Budget von Fr. 6‘000.—und sechs Helfern haben wir die 10 Tage über die Bühne gebracht.

Daraufhin wurden wir vom Haupt-OK angefragt, ob wir die Sonderschau bestreiten wollten. Bio Suisse hat erstmals mit einem Betrag von Fr. 150‘000.—Hand geboten. Ein Zirkuszelt wurde aufgestellt. Dabei waren viele Tiere vom Hof und ein Brotbackofen mitten im Zelt. Frisches Brot, die Tiere, die ganze (von einem teuren Profi gestaltete) Ausstellung war ein voller Erfolg. Daraufhin wünschte das Heso-OK, dass die Biobauern fortan den Streichelzoo anboten. Neben den obligaten Geissli, Kälbli und Säuli waren auch immer spezielle Tiere auf dem Biobauern-Gelände. Passend zum Thema Kartoffeln waren es mal Alpakas. Die Bauern haben aber auch mit Exoten wie Wasserbüffel und Kamel auf sich aufmerksam gemacht. Das Ausstellungsteam um Eva und Rosmarie haben den Auftritt Jahr für Jahr zu etwas Speziellem werden lassen. Durch den Einzug des Säulirennens im Jahr 2013 wurde der Platz für uns kleiner und das grosse Tiergehege fiel weg. Ob dies ein Nachteil ist, bleibt dahingestellt. Zum einen war ein von Bio-Suisse gesponsertes Rennsäuli am Start, zum anderen fanden sich immer sehr viele Messebesucher bei uns ein um die Rennen zu schauen und evtl. uns zu beachten.

Für mich war es all die Jahre wichtig, dass es nie Streit gab und das OK gut zusammenarbeiten konnte. Oft ging es ohne viele Worte, man arbeitete sich in die Hand. An der Messe selber waren dann jeweils 10 HelferInnen pro Tag gefragt. 10 Tage à 10 Personen mal 20 Jahre. Man rechne mal! Ohne diese zahlreichen Helfereinsätze wäre das Ganze nicht möglich gewesen. Deshalb danke ich an dieser Stelle auch nochmals allen Beteiligten. Mich freut es sehr, dass jetzt ein motiviertes, junges Team am Start ist. Mit gutem Gewissen kann ich mich jetzt zurückziehen.“

Im Anschluss an den wohlverdienten Applaus sinniert Felix Lang über das Wirken von Dir, Herbert:

„Die Stärke von Dir, Herbert, ist es offensichtlich, Ideen zu initiieren und umzusetzen. Auf Deinem Betrieb bist Du schon erfolgreiche Wege gegangen, als Beispiel diene hier die Eröffnung des Maishotels in den Sommermonaten.

Für den Vorstand von Bio NWCH war das Flaggschiff „Biobauern an der Heso“ ein sehr angenehmes Projekt. Wir hatten damit praktisch nichts zu tun, denn das Heso-OK hat absolut souverän und autonom gewirkt. Ein Vorstandsmitglied hatte einen Draht zum Heso-OK, der Helferaufruf ist über unseren Versand gelaufen und damit war unsere Aufgabe erfüllt. Man darf sich allen Ernstes fragen, ob Herbert nicht der wichtigere Präsident von Bio NWCH war? Mit natürlicher Ruhe, Gelassenheit und einer gesunden Portion Selbstbewusstsein hat Herbert einiges angepackt und zum Erfolg geführt. Die Zusammenarbeit mit Dir war immer sehr angenehm.

Dafür danken wir Dir nochmals ganz herzlich und wünschen Dir für die Zukunft alles Gute.“

Mit einer Standing Ovation wird Herbert von der Versammlung geehrt.

Im Namen des Vorstandes Bio NWCH und Felix Lang
Marianne Jaggi